Biochar ist im Gegensatz zum entwässerten Schlamm ein wertvoller Dünger mit pflanzenverfügbarem Phosphor, der nahezu frei von organischen Schadstoffen wie Mikroplastik ist. Zusätzlich wird der enthaltene Kohlenstoff in Biokohle verwandelt – und somit CO2 sequestriert.
Vorteile
Durch die Trocknung und anschließende Karbonisierung wird ein Wertstoff erzeugt, der beispielsweise als Bodenverbesserer eingesetzt werden kann. Aufgrund der Betriebstemperaturen im Bereich von 600 bis 700 °C bleibt das zurückgewonnene Phosphor nach der Karbonisierung pflanzenverfügbar.
In mehreren EU-Ländern wie Tschechien, Dänemark, Schweden und in Australien ist das Karbonisat bereits offiziell als Bodenverbesserer und Düngemittelrohstoff zugelassen.
Medikamentenrückstände, Mikroplastik, PFAS und Krankheitserreger werden durch die thermische Behandlung in der Karbonisierung eliminiert. Den Nachweis zur Eliminierung von PFAS finden Sie hier.
Die im Vergleich zu einer herkömmlichen Verbrennung niedrigere Temperatur in der Behandlung beeinflusst die Beschaffenheit des Endprodukts. Der im Klärschlamm enthaltene Kohlenstoff wird in Biokohle verwandelt – und somit CO2 sequestriert. Bei der Karbonisierung von Klärschlamm wird demnach enthaltener Kohlenstoff nicht als CO2 freigesetzt, sondern stabil in der Biochar gebunden und der Atmosphäre entzogen.
Durch die Karbonisierung können im Vergleich zur Verbrennung Treibhausgasemission von rund 198 kg CO2 je Tonne Klärschlamm eingespart werden. Bezogen auf den Klärschlammanfall in Deutschland entspricht diese Menge an Treibhausgasemissionen dem Bindungsvermögen eines Buchenwaldes mit rund 48 Millionen Bäumen oder einer quadratischen Waldfläche mit 97 km mal 97 km Ausdehnung (Korrespondenz Abwasser, Abfall · 2020 (67) · Nr. 3).
Die Produktion von Biochar gehört damit zu den für den Klimaschutz dringend notwendigen „Negative Emission Technologies“ (NET). Wenn die Biochar dauerhaft in sogenannten Kohlenstoffsenken (z. B. Ackerboden, Baustoffe, Asphalt) eingebracht wird, ist die nachhaltige Speicherung von CO2 langfristig gelungen.
FUNKTIONSPRINZIP ELODRY® + KARBONISIERUNG
- Der entwässerte Klärschlamm wird zunächst im ELODRY® Bandtrockner auf circa 90 % TS getrocknet.
- Anschließend wird der getrocknete Klärschlamm in der Karbonsierungsanlage in wertvolle Biochar umgewandelt.
- Die bei dem Karbonsierungs-Prozess gewonnene überschüssige Wärme ist für die Trocknung nutzbar und deckt einen Großteil des Wärmebedarfs des ELODRY® ab. Mit der kombinierten Installation beider Anlagen und einem ganzheitlichen Wärmenutzungskonzept erreichen Sie Betriebseinsparungen und eine ideale CO2-Bilanz für Ihre Gesamtanlage.
Wir verfügen über langjährige Erfahrung in Trocknungs- und Karbonisierungsprojekten mit Fokus auf ganzheitlicher Wärmenutzung. Gerne unterstützen wir Sie bei Konzeption, Planung, Bau, Inbetriebnahme und Wartung.