LYSOTHERM® ist ein modulares System. Ein Modul in Loop-Konfiguration hat eine Kapazität von ca. 15 Tonnen TR Rohschlamm, die dem Faulturm zugeführt werden.
In der Loop-Konfiguration wird der Rohschlamm direkt dem Faulturm zugeführt. Der Faulschlamm wird dann mit LYSOTHERM® desintegriert. Der desintegrierte Faulschlamm wird meist im Verhältnis 1:1 in einem „loop“ in den Faulturm zurückgeführt. Unserer Erfahrung nach bietet diese Konfiguration signifikante Vorteile gegenüber der herkömmlichen vorgeschalteten thermischen Desintegration. Die Loop Konfiguration liefert optimale Ergebnisse in Bezug auf Leistung, Betriebsstabilität, Verfügbarkeit und Wärmerückgewinnung.
Beliebig viele nebeneinander.
Alternativ: Maximal 2 Container übereinander gestapelt.
Rohschlamm: Bis 12% TS
Prozesswasser, ca. 4 m3/Spülung
NaOH, 50 %, ca. 60 L/Chemikalie pro Reinigung
HNO3, 65 %, ca. 60 L/ Chemikalie pro Reinigung
LYSOTHERM® ist mit einer automatischen Nachspeisung für den Regenerationskreislauf geliefert. Trinkwasser wird zu demineralisiertem Wasser aufbereitet, das bei einem Druckabfall im System automatisch dem Regenerationskreislauf zugeführt wird.
Der Bedarf an Trinkwasser ist nach unserer Erfahrung auf einige hundert Liter pro Jahr begrenzt.
Für die Pneumatik-Ventile wird Druckluft (öl- und wasserfrei, ca. 300 l/min, 6 bar) verwendet.
Ca. 8 kWel
Ca. 120 kWth pro Modul in Loop Konfiguration in Volllast
Schlammdesintegration: 22 – 23 h/d
Wasserspülung: 1 – 2 h/d
Für ein Modul sind vier gestapelte 40 Fuß Container erforderlich.
Stellfläche: ca. 12,0 x 5,0 m
Ja, in diesem Fall werden zwei isolierte Container mit den Wärmetauscher-Modulen geliefert und die weiteren Anlagenteile auf Gestellen vormontiert.
Die Prozesssteuerung wird von einer SPS mit einem Touchscreen als HMI verwaltet. Daten vom / zum SCADA-System des Kunden werden über Ethernet und Datenblöcke bereitgestellt.
Betrieb
Mit LYSOTHERM® in Loop-Konfiguration nutzen wir den größten Puffertank, den man auf einer Kläranlage finden kann - den Faulturm. Der Rohschlamm wird dem Faulturm zugeführt. Der Faulschlamm wird durch LYSOTHERM® desintegriert und in einem Loop dem Faulturm wieder zugeführt. Somit gibt es keine direkte Auswirkung von Schwankungen, z. B. wenn die Rohschlamm-Eindickung außer Betrieb ist. LYSOTHERM® kann daher sehr stabil und ohne Unterbrechungen aufgrund äußerer Umstände betrieben werden.
Die Kläranlage sollte mit einer gut funktionierenden und gewarteten Rechenanlage (5 mm oder weniger) am Kläranlagenzulauf ausgestattet sein. Mazeratoren für den Rohschlamm, der dem Faulturm zugeführt wird sind empfohlen.
Siehe oben, bei Screening Anforderungen.
Verschleiß kann vor allem in der Schlammförderpumpe auftreten, daher ist eine gut funktionierende und aufrechterhaltener Sandfang am Abwassereintritt dringend zu empfehlen.
Das Verhindern von Anbrand beginnt mit der optimalen Auslegung der Wärmetauscher. Die Auslegung von LYSOTHERM® basiert auf einem minimalen Temperaturunterschied zwischen Schlamm und Wärmeträgermedium. Dadurch wird Anbrand von vornherein verhindert. Darüber hinaus ist LYSOTHERM® mit einem CIP-System ausgestattet, das für eine vollständig automatisierte Reinigung sorgt und eventuelle Rückstände von den Rohren entfernt.
Anbrand wird von der Steuerung durch die Überwachung der Temperaturen in den verschiedenen Stufen der Anlage erkannt. Da die Schichten relativ dünn sind, kann ein Anbrand nicht anhand des Drucks festgestellt werden.
Verstopfungen führen zu höheren Drücken im System. Bei zu hohen Drücken wird die Anlage automatisch abgeschalten.
Nein, im Gegensatz dazu verhindert die thermische Schlammbehandlung grundsätzlich das Schäumen im Faulturm.
Wenn bei thermischer Desintegration Schaumbildung auftritt, ist dies in der Regel auf eine nicht vorschriftsgemäße Zuführungsmenge von desintegriertem Schlamm nach einer längeren Unterbrechungszeit zurückzuführen sein.
Alle bisher gesammelten und oben berichteten Erfahrungen basieren auf teilweise mit Eisen behandelten (d.h. Bio-P-Schlamm mit zusätzlicher Eisenbehandlung), mit Polymer ausgeflockten, voreingedickten Schlämmen.
Die Gasproduktion aus desintegriertem Überschussschlamm steigt typischerweise von ca. 0,25 m³ / kg oTRzugeführt auf ca. 0,5 m³ / kg oTRzugeführt. Das entspricht etwa einer Verdoppelung für Überschussschlamm.
Der TR-Gehalt des entwässerten Schlamms nimmt zu (ca. +3 - 5%, z. B. von 25% auf 28 - 30% DS).
Der Polymerverbrauch kann anfänglich steigen, muss an die neuen Schlammbedingungen angepasst werden und kann dann sogar niedriger als zuvor sein.
Ja, wenn erforderlich bieten wir diesen Service gerne an. Die entsprechenden Konditionen werden individuell besprochen und vereinbart.
Wartung
Die erforderliche Zeit für die Wartung beschränkt sich auf Plausibilitätschecks am HMI bzw. auf dem SCADA-System. Auch die Geräuschentwicklung der Anlage und mögliche Leckagen müssen täglich überprüft werden.
Für die analytischen Arbeiten, wie die Bestimmung des Hydrolysegrades (CSB-Messungen), wird weitere Zeit benötigt. Typischerweise wird nur ein- oder zweimal pro Woche der Hydrolysegrad bestimmt. Erfahrungsgemäß reichen 1 - 1,5 h / d für alle diese Arbeiten aus.
Mit Wasser: einmal täglich vollautomatisch.
Mit Chemikalien: einmal alle drei Wochen, automatisch mit manuellem Start.
Nein, es sollte jedoch genügend Platz vorhanden sein (ca. 10 m) neben einer der Schmalseiten der Container, um ggf. einzelne Wärmetauscher-Rohre auszutauschen (bisher nicht benötigt).
Eine Sichtprüfung wird alle 2 – 4 Jahre empfohlen. Falls Ablagerungen in den Rohren vorhanden sind (nicht zu erwarten), wird eine manuelle Reinigung (Hochdruckreiniger) empfohlen (Dauer: max. 2 - 3 Tage).
Edelstahl, 1.4571 (= AISI 316)
Es wird eine Standard-Exzenterschneckenpumpe verwendet. Der maximale Druck beträgt ca. 40 bar. Typische Arbeitsdrücke liegen bei unter 20 bar.
Wir empfehlen, die Pumpe alle 1 - 1,5 Jahre zu warten. Während dieser Wartung sollten auch Stator und Rotor der Pumpe erneuert werden.
Eine jährliche Analyse des Thermoöls wird empfohlen. Da die Temperatur im Thermoölsystem typischerweise unter 180 ° C liegt, kann das Thermalöl generell mehr als 3 Jahre verwendet werden
Sicherheit
Thermoölanlagen sind drucklose System, d.h. an der Druckseite der Thermoölpumpen herrscht nur ein statischer Überdruck. Im Allgemeinen sind die Sicherheitsanforderungen für Thermoölsysteme viel geringer als für Dampfsysteme. Die nationalen Vorschriften für Thermoölsysteme sind zu beachten.
Die Drücke im System werden an mehreren Stellen im System überwacht. Bei zu hohen Drücken leitet die Steuerung automatisch Maßnahmen ein, um den sicheren Zustand der Anlage zu gewährleisten. Bei einem Ausfall der Messgeräte verhindert eine Berstscheibe Schäden am System. Das freigesetzte Hydrolysat wird automatisch abgekühlt und in einer Abflaufleitung abgelassen.